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Was sich hinter dem Avocado-Boom verbirgt

Die grüne Superfood mit dem runden Kern ist ohne Frage die Lieblingsfrucht vieler Menschen auf der ganzen Welt – verständlich, denn sie enthält nicht nur gesunde Fette und Vitamine, sondern ist auch vielseitig einsetzbar und wohltuend für die Haut – somit ein absolutes Trendprodukt. Die Nachfrage und somit auch der Import der grünen Frucht ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Doch was die meisten Verbraucher nicht wissen, ist, dass in Mexiko oder auch anderen Ländern ganze Regenwälder abgeholzt werden, um Avocados anbauen zu können.


avocados

Was früher noch eher als unbekannt und als Geheimtipp galt, findet man heute in fast jedem Kühlschrank, Kochbuch oder auf jeder Instagram-Seite eines Fitnessbloggers – die Avocado. Das sieht jedoch auf der anderen Seite der Welt ganz anders aus. In Mexiko werden große Flächen Regenwald abgeholzt, um Platz für Avocadoplantagen zu schaffen. Was früher als Pflanzenvielfalt galt, ist heute eine einzige Aneinanderreihung von Avocadobäumen.

Die ursprünglich aus Südmexiko stammende Frucht ist wegen der großen Nachfrage ein sehr beliebtes Anbauprodukt bei den Bauern. Doch bis die Avocado bei uns im Supermarkt angelangt ist, muss sie lange Transportwege überstehen. Da die Frucht ein warmes Klima gewöhnt ist, sind große Kühlcontainer notwendig, um sie überhaupt transportieren zu können. Der Transport ist nicht nur äußerst aufwendig, sondern dauert auch sehr lange. Hauptanbaugebiete von Avocados sind Mexiko, Chile, Kolumbien, Südspanien und Brasilien. Das sind zudem Länder, wo häufig Wassermangel besteht. Ein einziger Avocadobaum, der um die 20 Meter hoch wird, braucht täglich rund 50 Liter Wasser, zudem verschmutzen Pestizide das Grundwasser. Der hohe Wasserverbrauch ist ein großes Problem, in Chile trocknen ganze Flüsse aus und Dörfer müssen mit Tankwagen versorgt werden, weil Agrarunternehmen das Wasser abgepumpt haben.

Manche Kuriositäten rund um Avocadofelder haben sich im August 2016 in Mexiko abgespielt, wo vier illegale Avocadoplantagen entdeckt und geschlossen wurden. Nach mehreren Festnahmen wird es jedoch kein Einzelfall sein, dass die „Avocado-Mafia“ Regenwälder illegal abholzen lässt.

Auch wenn beim Kauf von Avocados die Bauern in Chile oder Südspanien unterstützt werden, sollte man mit etwas mehr Bedacht, Umweltbewusstsein und Hintergrundwissen zu der grünen Trendfrucht greifen.

Anna Rauchecker

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